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Die Sokotri leben auf der völkerrechtlich zum Jemen gehörenden Insel Sokotra, die etwa 250 Kilometer vor dem Horn von Afrika liegt. Übersetzt bedeutet der Name soviel wie „Insel des Glücks“. Die Insel gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Sie ist reich an einer einzigartigen und nur auf dieser Insel zu findenden Tier- und Pflanzenwelt. Bekannt ist vor allem der Drachenblutbaum. Heute ist die Insel infolge des Kriegs im Jemen von Militärs aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten besetzt.
Die Sokotri blicken auf eine lange, zumeist christlich-orthodoxe Tradition zurück, ehe sie im 16. Jahrhundert aufgrund der Kontrollübernahme verschiedener Sultane zu einer mehrheitlich muslimischen Volksgruppe wurden.
Die Kultur der Sokotri ist stark geprägt von mündlich überlieferten Gedichten und Liedern. In den Schulen wird den Kindern heute allerdings untersagt, die eigene Muttersprache zu sprechen. Stattdessen wird Arabisch als zentrale Sprache immer bedeutsamer. Ein fertig ausgereiftes Schriftsystem ist in Sokotri noch nicht entwickelt worden, auch wenn es verschiedene Versuche gab, die Sprache zu verschriftlichen. Somit besteht die Gefahr, dass diese Sprache ausstirbt. Auf einer Forschungsreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Versuche, Teile der Bibel zu übersetzen. Ein vollständiges Neues Testament oder gar die komplette Bibel ist aber nicht zugänglich.

Beten Sie mit, dass
- die Sokotri die Möglichkeit bekommen, ihre Sprache aufzuschreiben und zu bewahren
- sie die Schönheit Gottes auch in seinem Wort entdecken
- sie trotz aller politischer Unruhen wahres Glück finden