Gebet volk

Die Übersehenen

Wie stille Helfer Gottes Geschichte mitgestalten

Ein Beitrag von Kai Günther, Wycliff Deutschland

„Nenne mir Menschen aus der Bibel, die sich für Gott eingesetzt haben.“

Bei dieser Aufforderung fallen meist die Namen: Noah, Abraham, Mose, Josua, David, Petrus oder Paulus. Alles Menschen, die spektakuläre Begegnungen mit Gott hatten und deshalb als bedeutsam wahrgenommen werden. Vielleicht fallen uns bei näherem Nachdenken noch ein paar weitere ein – aber es sind dann doch nur die üblichen Verdächtigen.

Ihre Biografien beeindrucken – und überstrahlen andere. Doch es lohnt sich, auch auf diejenigen zu schauen, die leicht übersehen werden. Menschen, deren Namen in der Bibel nur kurz erwähnt werden. Menschen, die im Hintergrund wirkten. Menschen, die durch eine einzelne mutige Tat oder durch jahrzehntelange Treue einen entscheidenden Beitrag zu Gottes Geschichte leisteten. Ihr Beitrag war vielleicht nicht spektakulär – aber bedeutsam.

Manchmal entsteht der Eindruck, es sei normal, dass Gott so außergewöhnlich redet und beauftragt, wie er es bei Mose und anderen bekannten biblischen Personen tat. Aber so ist das nicht. Viel öfter wirkt Gott durch Menschen, die in ihrem ganz normalen Alltag einen Beitrag leisten. Im Folgenden einige Beispiele von Übersehenen aus dem Alten und Neuen Testament.

Gott sucht nicht nach spektakulären Fähigkeiten, sondern nach Menschen, die einfach da sind und mitmachen. Die Amme Debora musste nur treu ihren Beruf ausüben, Schifra und Pua nur den Mut haben „Nein“ zu sagen, Tertius nur schreiben können. Oft übersehen wir solche Menschen – in der Bibel und auch im Alltag. Aber so schreibt Gott Geschichte: Durch Menschen wie Sie und mich, die das tun, was vor ihnen liegt – ob groß oder klein, sichtbar oder verborgen.